Die Botschaft hör ich wohl. Sehr geehrte Damen und Herren, bei Goethe denkt man erstmal an den Dichter, Reiseblogger und den Politiker. Vielleicht auch mit Grauen an den Deutschunterricht. Er war aber auch Aktionär und beteiligte sich 1795 zum Beispiel am Ilmenauer Kupfer- und Silberbergwerk. Er weiß also wovon er spricht. Und reimen tut sich's auch noch. Heureka! Und so dechiffrieren wir heute seine geheimen Börsenweisheiten aus dem Faust exklusiv nur für Sie. Was rät uns Johann W. also bei politischen Börsen, wie wir sie aktuell erleben? „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“ So geht es nicht nur Goethes Faust, auch der geneigte Nachrichten-Konsument könnte zu diesem Ergebnis kommen, wenn es die nächsten Hot News vom Präsidenten der US of A gibt. So wie letzte Woche: erneut 50%-Zölle auf Waren aus der EU angekündigt und nach nicht mal 72 Stunden direkt wieder aufgeschoben. Eine Halbwertszeit irgendwo zwischen Eintagsfliege und Sushi bei Zimmertemperatur. Wenn es jetzt das erste Mal wäre, könnte man die heftige Reaktion an den weltweiten Börsen nachvollziehen, aber so langsam ist das Erratische doch Programm und Zurückrudern demnächst olympische Disziplin. Auch hierzu fällt Dr. Faust etwas ein. Wenn es nämlich demnächst heißt „Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten“, dann einfach mal ruhig bleiben und in Auerbachs Keller `ne Tasse Tee trinken. Was aber, wenn es diesmal doch anders kommt, schließlich irrt der Mensch, solang er strebt? Unwahrscheinlich, denn das Unerwartbare ist der Kern von Trumps Politikpudelei. Die Gegenpartei zum Gretchen machen, sie übertrumpeln und an sich zweifeln lassen, bis sie zu Kompromissen oder Deals bereit ist. Und mit Deals kennt sich Faust aus, fragen Sie Mephisto! Mit einigem Abstand und durch Zitate bekräftigt klingt das alles einleuchtend, aber grau ist alle Theorie. Denn beim nächsten Aufreger aus den USA werden sich die Kommentatoren, Experten und Analysten dieser Welt wieder äußern, ihre Meinung abgeben und Erklärungen liefern, was genau diesmal eben doch anders ist. Es ist schließlich ihr Geschäft, dafür werden sie bezahlt. Und wenn so „ein Köpfchen keinen Ausgang sieht, stellt es sich gleich das Ende vor“. Goethe, Ihr alter Crash-Prophet! Und genau wie die heutigen Crashjünger, rät auch Johann W. zu Gold, nach dem doch alles drängt. Gar kein schlechter Rat, denn Gold ist ein Gradmesser für Angst und Unsicherheit, und die wird unter Trump sicher zum stetigen Begleiter. Darum haben wir seit einiger Zeit auch Gold bzw. Goldminen in unseren Strategien. Auch Risikostreuung steht bei Johnny G. hoch im Kurs, denn „zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust“. Recht appetitlich anzuschauen ist auch der langfristige Chart mit den spannendsten Fonds aus der Strategie SJB Surplus. Goldminen inklusive, wenn auch nicht aus Ilmenau.
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