Da liegt was in der Kluft. Sehr geehrte Damen und Herren, Deutschland ist immer noch ein geteiltes Land! Politisch im Augenblick sowieso, wirtschaftlich sicherlich auch und was die Verteilung von Wohlstand und Chancen angeht allemal. Der Aufruf zum Palaststurm bleibt aber heute aus, wir möchten uns heute vielmehr den Unterschied zwischen Wahrnehmung und Realität ansehen. Nicht im Spiegel, eher das große Ganze. Es gibt übrigens wenige entwickelte Volkswirtschaften, in denen das gefühlte Erleben so weit von der Wirklichkeit entfernt ist wie in Deutschland. Das haben repräsentative Studien in den letzten Jahren immer wieder gezeigt. Wir nehmen Politisches, Wirtschaftliches und Gesellschaftliches ganz anders wahr als es tatsächlich ist. Aber warum? Die einfachste Erklärung wäre, weil wir eben von Natur aus eher pessimistisch sind, das Schlimmste erwarten und positiven Meldungen per se misstrauen. Brennpunkte allerorten, nie geht was gut und wenn mal was schief geht, haben wir es alle schon geahnt. Wir werden aber auch in dieser Negativspirale gehalten, dazu muss man kein Verschwörungsdulli sein. Von den Echokammern der „sozialen“ und anderen Medien, deren Algorithmen gelernt haben, dass wir auf Negatives viel stärker reagieren, mit Drama mehr interagieren und mehr klicken, kommentieren. Und von den politischen Akteuren, die sich allesamt gegenseitig immer die Schuld an einer irgendwie gearteten Misere geben, statt ihren Job zu tun und nach Lösungen für die wirklich vorhandenen Probleme zu suchen (Angst vor Veränderung und desaströse Demografie). Die löst man aber nicht abends bei Illner, Maischberger und auch nicht beim Lanz, sondern in Ausschüssen, Arbeitsgruppen und durch Kompromisse. Haben Sie auf den Wahlplakaten Lösungen gesehen? Dann bitte melden, wäre ja mal interessant. Aktuelles Beispiel: Die Wirtschaft wächst nicht mehr, bzw. schrumpft sie mal ein Quartal, dann geht’s wieder etwas hoch, bewegen tut sich aber nix. Nennt man Stagnation, kennt man vielleicht vom Abnehmen. Laut Presse befinden wir uns aber in der längsten Rezession seit Karl dem Großen seinem Vater. Weil das zu unserem Selbstbild passt, glauben wir das natürlich gern. Immer alle gegen uns, alles unfair, die anderen sind schuld und überhaupt. Die Bundesbürger sehen Deutschland am Abgrund, ihre persönliche Situation beschreiben die meisten aber als ganz ok. Wir sind also entweder doof, weil wir auf den Abgrund zurasen und das Lenkrad nicht rumreißen, oder aber wir sind doch nicht in Lebensgefahr sondern … ja was eigentlich? Zu bequem? Den Aktienmärkten sind unsere Empfindungen übrigens egal, die sorgen wenn überhaupt nur kurzfristig für Verwerfungen. Jüngstes Beispiel ist der „KI-Crash“, nachdem bekannt wurde, dass die chinesische KI-Anwendung Deepseek genauso gut ist wie die amerikanischen Konkurrenten ChatGPT etc. und dabei günstiger und weniger Strom verbraucht. Kann natürlich sein, der Börse ist es aber schon wieder egal, war es eigentlich am nächsten Tag schon. Und mal im Ernst: Wenn wir unseren Politikern schon nichts glauben, warum dann den Chinesen? Hat sich panisch verkaufen in den letzten Jahren also gelohnt? Ein Blick auf unseren gewohnten Chart mit den spannendsten Fonds aus der Strategie SJB Surplus gibt hier eine klare Antwort.
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