Öhrbolinsel Sehr geehrte Damen und Herren, dieser Versprecher in den Nachrichten sorgte vor ein paar Jahren für Lacher. Youtube hat das noch in Konserve, falls Ihnen danach ist. Jedem war klar, was gemeint war. Der Moderator hatte mit dem Wort Ölbohrinsel so seine liebe Mühe, ganze 15 Sekunden lang. Kann schon mal vorkommen, wenn die Worte so hervorsprudeln wie aus einem Sodastream auf Speed. Oder eben wie das Öl aus dem Bohrturm von Jett Rink (gespielt von James Dean) in „Die Giganten“. Von diesem Jett hat zwar nicht die italienische Tankstellenkette ihren Namen, dafür aber der schmierige JR Ewing, seines Zeichens Stetson tragender Patriarch einer Öldynastie aus Dallas, Texas. Nebenbei hat er auch in einer Fernsehserie mitgespielt, wenn der Ölpreis mal unten war. Klar, zum Serienstart von Dallas 1978 war das Thema allgegenwärtig, die erste Ölkrise gerade mal vier Jahre her, die nächste vor der Tür. Und weil alles wiederkommt und der neue US-Präsident die Devise „Drill, baby, drill“ ausgegeben hat, möchten wir heute mal etwas nachbohren. Wie ist der aktuelle Stand? Welche Anlagemöglichkeiten gibt es und was bedeutet das für Erneuerbare? Zunächst mal: Öl ist nicht erst seit Trump back in business, sondern bei weltweiten Gesamtsubventionen in fossile Energieträger von jährlich ca. 1.000.000.000.000 USD war es nie weg. Und auch wenn wir einen Wandel bei der Mobilität sehen, so bleibt es vorerst als Rohstoff in der Verpackungs-, Chemie- oder Pharmaindustrie unverzichtbar. Und jetzt erpresst Donald in Davos auch noch die EU-Staaten und droht ihnen ganz unverhohlen mit Strafzöllen, wenn sie nicht in den USA mehr Öl und Gas kaufen. Fühlt sich an wie eine Seifenoper. Neben Trump wirkt Larry Hagman richtig sympathisch. Die Ölindustrie freut es aber, rechnet man doch mit steigenden Investitionen und Umsätzen. Wir tun das kurzfristig auch und haben daher in der Strategie Surplus seit einiger Zeit einen Rohstofffonds allokiert und auch nachgekauft, der aktuell den Schwerpunkt auf dem Energiesektor hat. Vor der Amtseinführung von Trump haben wir dann auch noch US-Pipeline-Aktien gekauft, die neben dem Kurspotenzial vor allem hohe Dividenden abwerfen. In der ausgewogenen Strategie Substanz sind Ölaktien Teil des globalen Valuefonds. Wie aber wirkt sich das nun auf erneuerbare Energien und deren Aktien aus? Auch während Trumps erster Amtszeit fand in den USA ein starker Ausbau von Windkraft und Solar statt. Durch den „Inflation Recovery Act” fließen zudem hohe Subventionen in diese Branchen und in den Ausbau von Batterien und Speicherkapazitäten. Ihr Anteil an Investitionen in Energiekapazitäten liegt derzeit bei rund 90 Prozent. Auch wenn das unter Trump zurückgehen mag, wird er sich davor hüten, diese Produktion einzustampfen, da hier vor allem Arbeitsplätze in republikanisch wählenden Staaten entstanden sind. Dementsprechend konnten trotz des Ölfiebers auch nachhaltige Werte seit Jahresbeginn zulegen, wie ein Blick auf unser gewohntes Chart mit den spannendsten Fonds aus der Strategie Surplus verrät.
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