Si vis pacem para bellum. Sehr geehrte Damen und Herren, „Wenn Du Frieden willst, rüste Dich für den Krieg.“ So lautet die grobe Übersetzung aus dem Lateinischen. Ob`s wirklich von Cicero stammt ist umstritten, dem alten Griechen und Atlantiserfinder Platon wird es ebenfalls zugeschrieben. Um 400 n. Chr. taucht das Zitat zumindest ähnlich bei Vegetius auf. Der schrieb sowas wie Feldhandbücher. Wer kennt ihn nicht? Klingt ja alles recht kriegerisch, und manche kennen Parabellum in diesem Zusammenhang vielleicht noch als Patronenkaliber vom Wehrdienst. Mindestens genauso martialisch fallen die offenen Formulierungen vom designierten US-Präsidenten Trump aus. Wir sollten froh sein, dass unsere Amtssprache Deutsch ist. Sonst hieße es vielleicht auch bald „Heim ins Reich“. Vor Wochen noch unvorstellbar, faselt Trump ganz offen tatsächlich von Kanada als Bundesstaat sowie der Einname des Panamakanals. Fast anerkennend möchte man ihm zugestehen, dass er seinen Machiavelli aufmerksam gelesen hat, oder zumindest das Hörbuch auf dem Golfplatz regelmäßig im Ohr hat. Denn die Parallelen zu den Empfehlungen des Renaissance-Strategen fallen schon auf. Wahrheit ist nicht wichtig, Hauptsache der Großteil der Untergebenen steht hinter einem. Meinungsfreiheit nur im engen Beraterumfeld, alles andere niederschreien oder verunglimpfen. Und überhaupt, lieber grausam sein als zu weich. Bei seinen Deals fordert Trump ja auch erstmal Unmögliches von der Gegenpartei, auch das wie aus dem Lehrbuch. Beispiel: „Im Übrigen denke ich, dass wir Grönland erobern müssen!“ zitiert Trump recht wortgenau Cato. Den Älteren, der Jüngere hat kein Hörbuch. Wie aber anlegen in so einer Welt? America First sollte man zumindest im Auge behalten, denn Trump wird die heimische Industrie weiter fördern, subventionieren und US-Unternehmen weltweit auch diplomatisch verteidigen. Ist ehrlich gesagt ja auch der Job eines Staatsoberhauptes. Nicht alles auf Stars and Stripes, aber auch nicht untergewichten. Unsicherheit wird zur Regel, also auch defensive Werte ins Portfolio, wie Gold, Rohstoffe, Dividendentitel. Öl- und Gasunternehmen werden sicher nicht abgestraft werden, genauso wenig wie Pipeline-Betreiber. Diese Branche ist sogar noch einigermaßen günstig bepreist. Rüstungsaktien hingegen sind recht teuer, da müsste es schon einen Rücksetzer geben. Finanziert werden muss das Ganze ja auch, für Grönland braucht man dicke Jacken. Also munter immer weiter Staatsschulden machen. Bei US-Anleihen ist also Vorsicht angebracht, einzig die Währung spräche hierfür. Ansonsten nicht zu lange Laufzeiten und flexibel bleiben. Asien und Europa nicht zu stark gewichten, das werden die Ziele einer aggressiven Zollpolitik sein. Beim Blick auf unser gewohntes Chart mit den spannendsten Fonds aus der Strategie Surplus können Sie beruhigt sein. Die genannten Ratschläge haben wir in den Portfolios bereits angefangen umzusetzen, die Mails dazu sollten Sie bereits haben.
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