Katzenhaar in der Soße? Sehr geehrte Damen und Herren, eine turbulente Woche liegt hinter uns. Am Montag korrigierten die weltweiten Börsen sehr deutlich, seit Dienstag sehen wir aber auch schon wieder Erholungstendenzen. War es das jetzt oder ist das erst der Anfang? Wir sehen uns die Auslöser an und vor allem, wie es nun weitergehen könnte. Billig Geld leihen und dann renditebringend investieren, Privatanlegern wird von so etwas oft abgeraten. Denn ganz schnell kann sich das Umfeld ändern und die Rendite ist dann doch nicht so hoch oder das Darlehen doch teurer. Beides erlebten in den letzten Wochen die Anleger, die sich zu niedrigen Zinsen im japanischen Yen verschuldet hatten und das geliehene Geld in amerikanische Tech-Aktien oder aber hochverzinste Anleihen, z.B. aus Mexiko, investiert hatten. Nun erhöhte Japan aber recht überraschend die Zinsen, der Yen sprang nach oben und die Darlehen waren doch nicht mehr so billig, gleichzeitig waren Techaktien nicht mehr ganz so gefragt. Um die Darlehen nun bedienen zu können, wurde alles verscherbelt, die japanische Börse brach am Montag um 12 Prozent ein, gefolgt von allen anderen Aktienmärkten weltweit, die auch deutlich nachgaben. Gleichzeitig wurde letzte Woche bekannt, dass Aktienguru Warren Buffett seine Aktienposition in Apple halbiert hatte, was die Sorgen um Probleme bei Techaktien allgemein hochkochen ließ. Und schließlich ist auch der US-Wahlkampf wieder offen. Es sieht doch nicht mehr nach einem sicheren Sieg für Trump und seinen Vize, den Bitcoinverehrer Vance, aus. Dementsprechend ging es nicht nur bei Aktien runter, auch Kryptowährungen fielen ordentlich. Und zuletzt verschärft sich die Lage im Nahen Osten immer weiter, was zu weiterem Leid führt. Und eben auch die Öllieferungen in den Westen bedroht. Gründe genug also, die Märkte noch eine Weile in Atem zu halten. Doch seit Dienstag steigen die meisten Aktienmärkte wieder, gestern kamen dann auch noch gute Arbeitsmarktzahlen aus den USA. Wir sehen die Erholung definitiv nicht als sicher gegeben an und werden in den nächsten Wochen genau die Entwicklung in den genannten Bereichen verfolgen. Und natürlich auf die Quartalszahlen von Nvidia warten. Da Nvidia, das Probleme mit der Auslieferung des neuesten KI-Chips hat. Natürlich freuen wir uns über die schnelle Erholung bisher. Aber neben der Strategie „Buy the dip“, was nur wörtlich „Kauf die Soße“ heißt, haben wir auch immer wieder das Phänomen der “toten Katze” gesehen. Fällt sie von einem hohen Dach wird sie nochmal auftitschen bevor sie dann tot liegen bleibt. Kommt nicht von uns, sondern es handelt sich dabei um eine Börsenbezeichnung für eine kurze Erholung nach einem starken Rückgang, bevor es dann weiter runter geht. Noch ist nicht absehbar, worauf es diesmal hinauslaufen wird. Was wir auf jeden Fall machen, ist weiter an unserer Strategie festhalten und in Boomphasen eher die Gewinne mitzunehmen, um dann bei starken Korrekturen liquide genug für Nachkäufe zu sein. So haben wir die Cashquote unserer Strategien in den letzten Monaten von unter 5% zu Jahresbeginn auf nun wieder 25-31% je nach Strategie hochgefahren. Die folgende Grafik mit allen Transaktionen der letzten zwölf Monate im Techfonds DNB Technology in unserer Strategie SJB Surplus verdeutlicht diese Herangehensweise nochmal. Die mit K beschrifteten Linien stehen für Käufe, die mit V für Verkäufe. Ist besser so, denn schließlich gilt: Wenn die Flut zurückgeht, sieht man, wer keine Badehose trägt. Dieser tiefsinnige Ausspruch wird dem Starinvestor Warren Buffett nachgesagt, auch bekannt als Orakel von Omaha. Was er damit meint ist ganz klar. Erst wenn es mal rappelt sieht man, welche Unternehmen zu recht hoch bewertet sind und welche komplett auf Sand gebaut haben. Die einen können sich dank robuster Umsätze und Erträge einigermaßen halten oder zumindest rasch wieder erholen, die anderen eben nicht.
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