Oppa, Gangnam-Style! Sehr geehrte Damen und Herren, erinnern Sie sich noch an diesen Pferdetanz? 2011/2012 war das der letzte Schrei in allen sozialen Medien (StudiVZ und myspace?), noch lange vor Barbaras Rhabarberbarbarbaren. Zu einem koreanischen Rapsong hüpften weltweit Leute auf Markplätzen, ohne den Hauch einer Ahnung vom gesellschaftskritischen Inhalt. Ok, Sie und wir waren da jetzt wahrscheinlich nicht dabei, aber sei`s drum. Seitdem nimmt die Welt Südkorea auch außerhalb von Autohäusern und Elektronikmärkten wahr. Später kam dann noch K-Pop dazu. Eltern mit Kindern unter 18 können ein Lied davon singen, entweder eins von BTS oder BlackPink. Die Kinder können im Zweifel die koreanische Originalversion. One-Hit Wonder? Eben nicht, denn seit diesem Zeitpunkt bieten Fluggesellschaften sogar mehr Flüge nach Seoul an. Wir wollen Ihnen aber heute keinen vom (koreanischen) Pferd erzählen, sondern das Thema Asien an Hand von ein paar Beispielen auf den sonst von Google, Apple und NVIDIA besetzten Schirm rufen. Schließlich lebt jeder zweite Erdenbewohner in Asien, sogar mehr als in Kassel. Und diese Kulturen emanzipieren sich immer mehr von unserem westlichen Modell oder passen es an ihre Bedürfnisse an. Nicht zuletzt im Bereich Konsum macht sich das bemerkbar. Zugegeben, auf immer mehr Loreal-Plakaten prangen auch asiatische Models. Aber weil die Cremes für kaukasische Haut gedacht sind, wundert es nicht, dass mittlerweile mehr und mehr asiatische Anbieter auf den Markt drängen. Und dabei schneller wachsen als die Franzosen. Beim alles dominierenden Thema Tech und KI ist es noch extremer: Apple steht zwar auf den Computern und Handys drauf und auch NVIDIA ist ein US-Unternehmen. Die Produktion findet aber zu großen Teilen in Asien statt, meist in China, immer öfter auch in Indien. Vom Wachstum des Tech-Segments profitieren also vor allem Besitzer von US-Aktien und asiatische Arbeitnehmer. Wenn jetzt aber die Amerikaner und diese Woche auch wir Europäer Strafzölle einführen, hilft das erstmal nicht direkt unseren Arbeitnehmern, sondern trifft zunächst einmal China. Andererseits ist es ja nicht so, als ob dadurch automatisch Autobatterien, Halbleiter und Schiffe wieder hier produziert werden. Zu den größten Gewinnern eben jener Zölle zählen Südkorea und Taiwan. Denn die kommen in den genannten Branchen gleich hinter China oder werden so ihre Konkurrenz los. Es macht also durchaus Sinn, sich nicht nur auf Europa und die USA zu konzentrieren, sondern vielleicht doch nochmal dieses Tanzvideo anzusehen. Schließlich ist die tolle blaue Techkurve in unserem gewohnten Chart mit den spannendsten Fonds aus der Strategie SJB Surplus ohne die Produkte aus Fernost gar nicht möglich.
|