Voll auf die Eier! Sehr geehrte Damen und Herren, Ostern steht vor der Tür. Und was passt besser zu einem Fest voller Fruchtbarkeitssymbole wie Häschen, Lamm und Küken als der zweite Teil unserer Reihe zum Thema “Demographie und Börse”? Letzte Woche hatten wir über Kassel gesprochen. Um das Deutschland jedes Jahr schrumpft. Aber ein halbes Kassel verlässt auch jedes Jahr den Arbeitsmarkt. Die Politik regt sich derweil über Fachkräftemangel auf, wobei es doch ein insgesamter Arbeitskräftemangel sein wird, auf den wir schnurstracks zusteuern. Denn genau jetzt, in den 2020ern, gehen auch noch die Babyboomer, also die in den 20 Jahren vor der Pille geborenen, so nach und nach in Rente. Damit fehlen dann innerhalb von ca. fünf Jahren nicht nur ein Haufen Einzahler in die Rentenkasse, sondern die wollen von einem Tag auf den anderen auch noch plötzlich Geld aus dem Topf. Das ist so, als ob bei jedem Tor von Leverkusen den Bayern eins abgezogen wird. Dann einfach mehr Bayern-Fans nach Kassel: Migration! Pro Jahr Kassel Leute neu ins Land zu holen hilft aber auch nur bedingt. Dann bleibt zwar die Zahl der Einwohner gleich, aber wir müssten schon Kassel Säuglinge ins Land holen, damit die Altersstruktur nicht immer weiter kippt. Also auch hier wieder keine einfache Lösung. Wird also schwierig mit der Rentenkasse. Und weil sich das erst seit dem Pillenknick vor 50 Jahren abzeichnet, wird nun fix die Generationenrente eingeführt. Denn die Renten werden schon jetzt zu einem ordentlichen Teil aus Steuern gezahlt, das soll nicht weiter ausufern. Grundsätzlich ein cleverer Move, allerdings zig Jahre zu spät. Und auch nicht unbedingt fair. Denn alle jene, die nach 2039 in Rente gehen, bekommen trotzdem weniger. Sie zahlen noch mehr ein und dürfen dann auch die Zinsen auf die aufgenommenen Schulden für die Generationenrente bezahlen. Nicht falsch verstehen, es wird endlich gegengesteuert und auch am Kapitalmarkt angelegt, der Schritt ist schon richtig. Aber auch hier macht es der demographische Wandel nicht einfacher. Denn wir brauchen ja steigende Aktienkurse, wenn das mit der Aktienrente klappen soll. Aber immer mehr Rentner bedeutet halt auch weniger Bedarf an neuen Autos, Kühlschränken und Leverkusen-Schals. Kein Problem, exportieren wir halt einfach nach China und Indien. So einfach ist auch das nicht, denn wenn Arbeitskräfte rarer werden, wird auch weniger produziert und gedienstleistet. Also doch Zuwanderung, damit mangelndes Wachstum unsere Aktienrente nicht kaputt macht? Und sich jemand um uns kümmert, wenn wir alt sind. Apropos alt: Im Folgenden finden Sie wie gewohnt unseren Chart mit den spannensten Fonds aus unserer Strategie SJB Surplus.
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