Teile und herrsche! Sehr geehrte Damen und Herren, dieser Ausspruch – im lateinischen Original divide et impera – wird einerseits dem diplomatisch ausgefuchsten Machiavelli zugeordnet, die Franzosen behaupten aber es wäre Ludwig der XI. gewesen. Da setzen wir doch gleich mal geschickt an und lassen sie drüber zanken, während wir… ... uns mit Sortierkästen beschäftigen. Die kennen Sie nicht? Das sind diese Kisten für Kleinkinder mit den verschiedenen Löchern, wo man dann Sterne, Quadrate und Dreiecke reinhämmern muss. Ernst beiseite, dieses Prinzip mit dem Teilen und Herrschen wird mittlerweile nicht mehr nur in mediterranen Streitfällen eingesetzt, sondern findet auch Anwendung in der Informatik. Wenn etwas zu kompliziert ist, bricht man es eben in kleinere Aufgaben herunter und fügt am Ende die Teillösungen wieder zusammen. Bei der Portfoliokonstruktion verhält es sich ganz ähnlich. Die Einflüsse von bestimmten Ereignissen auf die Gesamtheit der Anlagen zu bestimmen ist recht verzwickt. Daher sehen wir uns auch immer die einzelnen Bausteine an. Was passiert mit Zinsanlagen, was mit Aktien? Reagiert Europa anders als die USA oder Asien? Und Gold? "Beispiel! Beispiel!", hören wir da aus dem Off. Aber gerne doch. Angenommen, Trump wird zum zweiten, nach seiner Lesart dritten, Mal zum US-Präsidenten gewählt. Schockwellen erschüttern Europa, stehen doch unsere transatlantischen Handelsverträge und vor allem das ganze Bündnissystem auf dem Prüfstand. Sicher wird es für Europa dann unangenehm. Und für China, wegen America first! Der Handelskrieg mit dem Hauptkonkurrenten der USA dürfte sich auf jeden Fall verschärfen. Für US-Unternehmen und deren Partner und Zulieferer hingegen bedeutet die marktliberale Agenda weniger Steuern, noch mehr Freiheiten – auch um gesellschaftlich oder ökologisch Unvernünftiges zu tun – und natürlich noch höhere Gewinne. Für Aktionäre von US-Aktien also mittelfristig wahrscheinlich gar nicht so übel. Fallen die Gewinne bei den Unternehmen nun höher aus, geht es der Wirtschaft besser, Zinssenkungen sind wahrscheinlich. Die Befeuern dann die Kurse von bestehenden Zinsanlagen und von Aktien weiter. Die globale Unsicherheit könnte hingegen zu einem Anstieg beim Goldpreis führen, da sich Notenbanken noch mehr als bisher mit dem Edelmetall eindecken. Der Ölpreis dürfte eher fallen, da unter Trump ziemlich sicher Umweltauflagen fallen und somit neue Vorkommen in den USA angebohrt werden. Oder aber er nimmt die Sanktionen gegen Russland zurück, dann geht’s richtig runter. Als Europäer wünschen wir uns Trump wohl eher nicht, allerdings ist dieser beschriebene Perspektivenwechsel wichtig, wenn man über mögliche Auswirkungen des Wahlergebnisses auf weltweite Portfolios nachdenkt. Und so hoffen wir denn, dass auch bei der US-Wahl im November die blauen Demokraten die Nase vorn haben, genau wie in unserem gewohnten Chart mit ausgewählten Fonds aus unserer Verwaltungsstrategie SJB Surplus.
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