Der alte Holzmichel. Sehr geehrte Damen und Herren, wir sind zum allerersten Mal und spektakulär Basketballweltmeister geworden und haben die Amis platt gemacht! Geradezu dominiert und verdient gewonnen hat “Die andere Mannschaft”. Das könnten wir jetzt ausgiebig mit Schlaaaand feiern und ein Herbstmärchen draus machen! Nö, sagt der Holzmichel und suhlt sich lieber in Selbstmitleid. Wegen Hansi und Fußball. Aber da waren wir doch schon viermal Weltmeister. Nicht nur der Sportteil liest sich mittlerweile wie die Seite mit den Nachrufen. Auch der Wirtschaftsteil will uns zum Heulen bringen. Denn schließlich sinkt der Export, weil die fiesen Chinesen jetzt auch Autos bauen und nicht mehr nur Handys. Zwar ist eine ausgeglichene Außenhandelsbilanz eins der Hauptziele der deutschen Wirtschaftspolitik seit den 60ern und wir wollten doch auch unabhängiger von den Chinesen werden, aber jetzt passts grad gar nicht. Alle wachsen, nur wir nicht, prangte auch neulich vorne auf dem Spiegel. Wenn aber die Bevölkerung schrumpft, und auch weil wir vergleichsweise gut aus der Coronakrise rausgekommen sind, kann die Wirtschaft halt nicht immer wachsen. Immerhin schrumpfte sie diesen Sommer nicht weiter, also schon eine Verbesserung. “Was wollt Ihr denn?” will man den Berufspessimisten zurufen und hofft insgeheim, dass sie MAOAM rufen. Denn das könnten wir zumindest organisieren. Andererseits wollen wir’s doch auch nicht anders. Es stimmt halt einfach: Wir sind ein Land von Masochisten! Oder warum schauen Sie Polit-Talks? Das ist auch vollkommen ok, macht es uns doch zu akribischen Ingenieuren, kritischen Analytikern und zuverlässigen Verwaltern. Schade nur, dass wir uns dann aber gleichzeitig so sehr grämen, dass es uns an Lichtgestalten wie Bezos und Musk fehlt, zu denen wir emporblicken können. Also außer jetzt Beckenbauer. Aber eigentlich mögen wir solche Typen doch gar nicht. Die mit ihren Raketen. Schon die deutschen Siedler in den USA haben sich hauptsächlich im mittleren Westen niedergelassen. Da wars schon nicht mehr so voll und recht schön. Warum also weiter und noch über die Rockies? Mit diesem Wissen um kulturelle Eigenheiten im Hinterkopf gestalten wir auch unsere Portfolios. In Europa investieren wir viel lieber in Valuetitel aus Industrie und Konsum. Mit soliden Erträgen und planbaren Dividenden. Die Wachstumstitel hingegen stammen dann eher aus den USA oder Asien. Wie das so lief, entnehmen Sie unserem gewohnten Chart mit den spannendsten FondsIdeen aus der Strategie SJB Surplus.
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