Marios Hufschmied macht die Welle Sehr geehrte Damen und Herren, 4,12m und 578kg! So groß und schwer wäre, geraten, der durchschnittliche Mensch, wenn es grenzenloses Wachstum gäbe. Wenn wir uns das einfach kurz vorstellen, tauchen da eine ganze Menge Probleme auf. Hat sich die Natur auch gedacht und das einfach mal begrenzt, ein durchaus smarter Move. Die Alternative dazu wäre exponentielles Wachstum, Sie kennen sicher das Beispiel mit dem Schachbrett und den Reiskörnern. Klappt nicht! Warum aber machen wir uns dann jedes einzelne Mal verrückt, wenn die Wirtschaft mal nicht mehr wächst. So wie jetzt gerade in Europa und auch in Deutschland. Erst recht, wo Überkonsum und Verschwendung doch als Probleme klar bekannt sind. Aber statt nun den Fokus darauf zu legen, wie wir das umorganisieren könnten, lieber großes Geheule. Deutscher Wolfsrudelstyle! Und das ist ja nicht nur in Deutschland so. Aus China erreichten uns in der letzten Zeit gleich mehrere Nachrichten: Jugendarbeitslosigkeit hoch, Bevölkerung schrumpft erstmalig seit Jahrzehnten, und die Wirtschaft wächst nicht so richtig. Verbildlichen wir es mal für Doofis: Es gibt nicht genug Jobs und darum ist es schlimm, wenn es weniger Leute gibt. Es gibt weniger Leute und darum kann sich keiner erklären, warum die weniger konsumieren. Den Widerspruch rallt ein Dreijähriger. Natürlich ist das Thema deutlich komplexer und es existieren globale Zusammenhänge, aber bleiben wir doch beim Thema Wachstum oder was passiert, wenn das lange ausbleibt. So wie in Japan. Seit Jahrzehnten wächst die Wirtschaft dort real nicht, die Zinsen sind bei Null und die Bevölkerung schrumpft. Weinen da jetzt alle? Und brauchen wir für die Kapitalmärkte wirklich dauerhaftes Wachstum, um mit Zinspapieren und Aktien Geld zu verdienen? Wenn Toyota in einem Jahr weniger Autos verkauft, ist das Unternehmen dann gleich pleite? Nein, denn ein solides Geschäftsmodell wirft auch ohne Wachstum eine Marge ab, sonst wäre es ja nicht solide. Und vor 150 Jahren gab es kein Toyota in Japan, dafür mehr Hufschmiede. Will sagen: Nicht alle Branchen müssen immer wachsen, ein paar werden aber immer Geld verdienen, andere werden schrumpfen oder ganz verschwinden. Dafür entstehen ganz neue Sektoren. Apple war auch nicht durchgehend Marktführer. Im Portfolio ist es nun die Kunst, die richtige Mischung aus soliden Geschäftsmodellen mit auskömmlichen Margen und Wachstumsbranchen oder -regionen zu finden. Sushi und Ramen (Basiskonsum) einerseits und SuperMario oder Pflegeroboter (Technologie) andererseits. Der japanische Nikkei-Index steht übrigens nahe dem 30-Jahres-Hoch, der Japananteil in unseren Strategien ist entsprechend auch wieder etwas höher. Nicht die große Welle von Kanagawa, sondern die spannendsten Ideen aus der Strategie SJB Surplus finden Sie wie gewohnt in folgendem Chart.
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