Husum, Alaaf! Sehr geehrte Damen und Herren, die bekloppten Rheinländer wieder: Immer Helau und Alaaf, aber dann Bier aus Kindergläsern trinken! Damit hier aber gar nicht erst der Eindruck entsteht, wir säßen hier mit roter Nase – tun wir erst in zwei Wochen – möchten wir die Überschrift als Börsenmetapher verstanden wissen. Hä? Doch, ehrlich! Denn bei nüchterner Betrachtung war 2022 eher so Theodor-Storm-Style, Husum, also graue Stadt am Meer, Nebel, Wandergans. 2023 startete dann als ausgelassener Straßenkarneval, vielleicht sogar mehr Rio als Köln. Zur Erklärung: Im letzten Jahr, mit all seinen Herausforderungen, wurde jede einzelne Meldung und Nachricht negativ interpretiert und führte zu Rückgängen bei Aktien, Anleihen, auch Gold und Immobilien. Mit jeder Helmlieferung wurden wir weiter an den Rand eines Atomkriegs geschrieben, jede Zinserhöhung brachte uns der Deindustrialisierung und Ackerwirtschaft näher, der Blackout nur eine Frage der Zeit. Ein paar Monate später sieht das ganz anders aus, denn sogar Zinserhöhungen wie in den letzten Tagen lösen ein wahres Kursfeuerwerk an den weltweiten Aktienmärkten aus. Also alles wieder gut? Jein, um es nach dem Husum-Downer mal versöhnlich mit einer norddeutschen Band auszudrücken. Ukrainekrieg, gestiegene Preise, Autokraten allerorten, soviel hat sich da nicht geändert. Aber wie wir das schon öfter miterlebt und letztes Jahr auch immer wieder versucht haben zu erklären: Wir Menschen als mediale Masse und die Börsen im Speziellen haben eher die Aufmerksamkeitsspanne und das Verhalten eines Kleinkinds. Eben noch geheult, jetzt wieder am Lachen. Wir freuen uns natürlich, möchten aber auch gleichzeitig etwas bremsen, denn Baustellen gibt's halt noch einige. Aber zumindest ist die Stimmung besser. Nach den letzten fünf Jahren, in denen man alles kaufen konnte, solange es nur am Rande mit Tesla-Netflix-Bitcoin zu tun hatte, ist nun wieder Handwerk gefragt. „Weil's halt steigen tut“ hat als Kaufargument ausgedient, fundamentale Zahlen, Gewinnerwartungen, Verschuldungsgrad und auch die Sinnhaftigkeit der Produkte stehen wieder mehr im Vordergrund. Und genau hier gibt es unserer Meinung nach im Augenblick einige Chancen, z.B. bei Aktien im defensiveren Techbereich, bei ausgewählten erneuerbaren Energien aber auch bei Anleihen. Richtig gehört: Mit Zinsanlagen kann man wieder Geld verdienen. Wie sich die Erholung auf die spannendsten FondsIdeen unserer Strategie SJB Surplus ausgewirkt hat, sehen Sie in unserem gewohnten Chart.
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