Nachhaltiger Anleihenfonds – DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable. Sehr geehrte Damen und Herren, nachdem zahlreiche der globalen Notenbanken zwecks Inflationsbekämpfung in einen Zinserhöhungszyklus eingetreten sind, ist es auch an den Anleihemärkten wieder möglich, attraktive Renditen zu erzielen. In besonderem Maße gilt dies für Staatsanleihen der Schwellenländer, die ohnehin eine höhere Verzinsung als Schuldtitel aus der Eurozone oder den USA abwerfen. Deshalb hat es uns bei der SJB ganz besonders gefreut, dass wir die Gelegenheit hatten, mit FondsManager Michael Vander Elst von Degroof Petercam Asset Management (DPAM) zu sprechen, der den DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable verantwortet. Der Anleihenfonds der belgischen FondsGesellschaft ist auf Schuldpapiere der Schwellenländer in Lokalwährung spezialisiert und verfolgt bei deren Auswahl einen speziellen Nachhaltigkeitsansatz. Im persönlichen Gespräch hat uns Marktexperte Vander Elst die wichtigsten Merkmale und Auswahlkriterien seines Fonds erläutert. Was sind die wichtigsten Auswahlkriterien des DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable? Der auf Staatsanleihen der Schwellenländer in heimischer Währung fokussierte DPAM-Fonds wählt die Länder in seinem Anlageuniversum nach strengen Nachhaltigkeitskriterien aus. Wie Vander Elst betont, müssen die Staaten, deren Schuldpapiere es ins Portfolio schaffen, eine Reihe von Anforderungen erfüllen. Es muss sich um demokratisch organisierte, nicht autoritäre Staaten handeln, die einen Mindestanteil ihres BIPs in Bildung und Erziehung investieren und die Gesundheitsvorsorge ihrer Bevölkerung unterstützen. Ebenso finden sich strenge Bewertungskriterien wieder, an denen die Aktivitäten der Länder auch anhand der Nachhaltigkeitsziele der UN gemessen werden. Beispielsweise schlägt sich das in der Realisierung von Umwelt- und Klimaschutz, sozialer Gerechtigkeit und gerechter Eigentumsverteilung nieder. Welche Länder sind diesen Kriterien zufolge präferierte Anlageobjekte? Marktstratege Michael Vander Elst berichtet, dass sich im Top-Quartil, also unter den besten 25 Prozent der Länder des Anlageuniversums Staaten wie Uruguay, die Tschechische Republik, Costa Rica oder Polen befinden. Auch Südkorea und Singapur sind weit vorn unter den Staaten, die sich durch eine besonders gute Erfüllung der Nachhaltigkeitskriterien auszeichnen. In diesen Ländern, die durch überdurchschnittliche Bewertungen in den Bereichen Umweltschutz, Bildung und Gesundheitsvorsorge sowie politische Transparenz herausragen, werden mindestens 40 Prozent des FondsVermögens allokiert. Umgekehrt darf das am schwächsten bewertete Quartil des Investmentuniversums nur 10 Prozent des FondsVermögens ausmachen – darunter Länder der Frontier Markets und Indien. Welche Staaten fallen durch das angewandte Raster? Wenig überraschend für uns ist die von Michael Vander Elst gegebene Antwort auf diese Frage, nach der Russland kein Teil des Investmentuniversums des DPAM-Anleihenfonds ist. Doch auch China, das Vander Elst zufolge in den letzten Jahren durch attraktive Renditen der von ihm emittierten Staatsanleihen auffiel, ist wegen der fehlenden demokratischen Strukturen kein potenzielles Anlageobjekt des Fonds. Als drittes Beispiel nennt Vander Elst die Türkei, wo die Lage nicht eindeutig ist. Während eines der beiden genutzten externen Analysehäuser das Land unter Erdogan bereits als autoritären, nicht investierbaren Staat einstuft, betont das andere die noch vorhandenen demokratischen Strukturen. Die Konsequenz: Der DPAM-Fonds dürfte hier noch investieren, tut es aber nicht, da er von der wirtschaftlichen Stabilität des Landes nicht überzeugt ist. Wie sieht es mit der Qualität der gelieferten Daten aus, ist diese bei allen Ländern gleich? Eine sehr gute Frage, lobt FondsManager Vander Elst, denn tatsächlich gebe es große Unterschiede bei der Datenqualität. Stehen von Ländern nicht ausreichende oder aussagekräftige Daten und Statistiken zur Verfügung, prüft das Portfoliomanagement dies auch vor Ort in Gesprächen mit Vertretern der zuständigen Länder. Diese vor Ort Besuche - vor allem in den Frontier-Märkten - runden das Bild des Portfoliomanagements ab und ermöglichen eine genauere Beurteilung der Lage vor Ort. Als Negativbeispiel sei ihm dabei Argentinien im Gedächtnis geblieben: Die Notenbank-Vertreter hätten falsche und unvollständige Statistiken vorgelegt und konnten grundsätzliche Fragen nicht beantworten. Die logische Folge dieser Begegnung: Direkt nach der Rückkehr wurde die komplette Position argentinischer Staatsanleihen verkauft. Und welche Performance konnte der DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable zuletzt erzielen? Nun kommen wir zu der alles entscheidenden Frage, die nicht nur für SJB-Kunden relevant ist: Welche Wertentwicklung verzeichnete der DPAM-Fonds in einem zugegebenermaßen sehr schwachen Anlagejahr 2022? Hier kann uns FondsManager VanderElst positiv überraschen: In einem Zeitraum, in dem viele Anleihenfonds über zehn Prozent ins Minus rutschten, verzeichnete der DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable eine vergleichsweise solide Performance von -0,86 Prozent auf Eurobasis. Für das laufende Jahr ist aufgrund der attraktiven Renditen der im FondsPortfolio befindlichen Staatsanleihen von durchschnittlich 8,11 Prozent eine noch bessere Wertentwicklung zu erwarten. Fazit: Wer in Zeiten wieder anziehender Zinsen auf der Suche nach einem an strengen ESG-Kriterien orientierten und zugleich renditestarken Anleihenfonds für Schwellenländer in Lokalwährung ist, trifft mit dem DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable eine ausgezeichnete Wahl – dies ist uns im persönlichen Gespräch mit FondsManager Vander Elst klar geworden. In der langfristigen Performance wie in der überzeugenden Prüfung der Nachhaltigkeitskriterien machen sich Expertise und Qualität der Degroof Petercam Asset Management positiv bemerkbar – nicht umsonst ist die DPAM ein langjähriger Strategischer Partner der SJB.
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