Aus, aus, das Jahr ist aus! Sehr geehrte Damen und Herren, Deutschland ist Weltmeister! Nein, nicht bei der Nikolaus-WM. Da hat man uns erst in und dann aus der Wüste nach Hause geschickt. Sondern beim Anholt-Ipsos Nations Brand Index. Mittlerweise zum sechsten Mal in Folge, quasi der FC Bayern unter den Ländern. Jetzt kann man sich natürlich darüber freuen, wenn weltweit nicht nur unsere Produkte, sondern auch das Gesamtpaket BRD so positiv aufgenommen werden. Dann wären wir aber keine richtigen Deutschen. Denn viele von Ihnen werden sich wahrscheinlich gerade denken: Was ist das denn für ein Ranking, noch nie gehört, das kann ja nix sein, ist doch alles Mist hier. Staatsbürgerschaftstest bestanden. Aber genau das ist ein Teil des Erfolgs. Denn als Meckerweltmeister konzentrieren wir uns auf alles Negative, es bestimmt unsere Nachrichten, Talkshows, den Small Talk. Das macht uns zu guten Ingenieuren, zurückhaltenden Diplomaten und auch zu vorsichtigen Anlegern. Wie oft hören wir, die Deutschen müssen mehr wagen, sonst gibt’s hier kein Amazon, Meta oder Google? Na und? Entlassen die gelobten Techunternehmen nicht gerade Leute zu Zehntausenden? Nur weil’s gerade nicht läuft? Das gibt’s bei uns nicht in dem Ausmaß, weil wir Glücklichen immer noch im rheinischen Kapitalismus leben, besser bekannt als soziale Marktwirtschaft. Natürlich mit Fehlern und Makeln und seit den 80er Jahren deutlich verwässert. Aber das stört eigentlich nur uns Deutsche, während alle anderen sich immer wieder über die Krisenresistenz der deutschen Wirtschaft wundern. Aus gutem Grund zählen die Bewohner Mitteleuropas und Skandinaviens, und Bhutans, zu den glücklichsten Menschen. Weil eben der dritte Pickup nicht so glücklich macht, wenn man Angst haben muss, dass nach einer falschen Entscheidung oder Krise alles weg ist. Und eben der Pickup wieder der Bank gehört. Das rheinische Modell achtet mehr auf den langfristigen nachhaltigen Erfolg als auf kurzfristige Gewinne. Für eine Zeit voller Krisen und Wandel sind wir damit gar nicht so schlecht aufgestellt. Oder warum baut Intel in Magdeburg eine neue Fabrik, während in den USA und Asien das gleiche Unternehmen Massenentlassungen ankündigt. Oder AMD bei Dresden, Apple in München? Lassen Sie das mal sinken. Wir haben das bereits getan und über das vergangene Jahr hinweg den Anteil an Europa und Dividendenaktien in unseren Strategien deutlich erhöht. Antizyklische Chancen gibt es dennoch, vor allem im Bereich Tech sowie auch in den USA oder in China, die Mischung machts! Die spannendsten FondsIdeen der Strategie SJB Surplus finden Sie wie gewohnt in unserem wöchentlichen Chart.
|