Von Brotdosen und Sternenstaub. Sehr geehrte Damen und Herren, was war für Sie in diesem Jahr besonders? Woran haben Sie sich erfreuen können, was hat Ihr Herz berührt, Ihnen Hoffnung und Mut gegeben? Gab es Begegnungen oder Erlebnisse, die Sie in guter Erinnerung halten, die Sie aufgebaut haben? Dann gratuliere ich Ihnen, das sind wichtige und wertvolle Erfahrungen. Sie zeigen zweierlei: Erstens, dass es sie gibt, die „good things“. Und zwar überall und vermutlich in größerer Hülle und Fülle, als es uns meistens bewusst ist. Und Zweitens: Sie nehmen sie wahr, trotz ellenlanger Katastrophenliste, mit der wir alle uns tagtäglich auseinandersetzen müssen. Mein Rat: Packen Sie diese Momente in Ihre imaginäre Brotdose, sozusagen als Proviant für den Weg in die Zukunft. Manchmal kommen derartige Erfahrungen auf leisen Sohlen zu uns, fast unbemerkt. Wupps, plötzlich sind sie da. Wenn ich in meine Brotdose schaue, dann finde ich darin zum Beispiel eine Szene aus einem Einkauf im Supermarkt: Das Gedränge und Gelärme von unzähligen Menschen, die mit ernsten Mienen gehetzt zur Kasse drängen, ist groß. Von Weitem höre ich eine helle Frauenstimme, die fröhlich plappert. Ich komme ans Warenband und bin verdutzt: Es ist die Kassiererin, die es in all dem Getöse und Kassen-Gepiepe fertigbringt, jede Kundin, jeden Kunden mit einem strahlenden Lächeln zu verzaubern und ein Schwätzchen zu halten. Sie wirkt glücklich und zufrieden, dieser Job scheint ihr Spaß zu machen. Wow, denke ich, wie wohltuend ist so ein Mensch! Mehr davon, bitte an ganz vielen Orten auf dieser Welt, das ist es, was ich mir wünsche. Die Griesgrämigen, die Dauernörgler und die Unverschämten, die Katastrophen-Junkies und die Zauderer, mögen mir bitte nur im Mondschein begegnen. Was wünschen Sie sich für das kommende Jahr? Und was ist in Ihrer Brotdose? Ich hoffe von Herzen, dass wir alle genug Proviant dabeihaben werden, dann fällt es leichter, großzügig zu sein. Das wäre ein guter Anfang. Die SJB wird nun 35 Jahre. Wir haben vieles erlebt und manches gelernt – so hoffe ich. An dieser Stelle möchte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die seit vielen, vielen Jahren einen tollen und engagierten Job machen, danken. Ihr seid mein „Sternenstaub“. %(anrede), herzlichen Dank, dass wir Sie auch in diesem Jahr ein Stück des Weges begleiten durften, es war uns eine Ehre und ist uns eine Verpflichtung für die Zukunft. Herzlichst, Ihr Volker Schmidt-Jennrich
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