Richter und Möchtegern-Lenker. Sehr geehrte Damen und Herren, die Grippewelle hat nun auch die SJB erreicht, daher möchten wir um Verzeihung bitten, was die folgenden Gedankensprünge angeht. Wir befinden uns halt voll im Erlkönigmodus. Die aktuellen Nachrichten entspringen aber auch eher dem Fieberwahn, mehr Kafka als Goethe, fast schon Hesse. Da ist zum einen Heinrich der Viertelvorzwölfte, oder Dreizehnte, der mal wieder eindrucksvoll beweist, dass eine Durchmischung des Genpools ab und an nicht schaden kann. Der mit den Romanows verwandt sein will und Russland liebt, so wie Russland eben die Romanows liebte… Oder Wladimir der Angetrunkene, der die Krim schonmal mit Donezk verwechselt. Bei so vielen Spezialoperationen kann das passieren. Sein Kumpel Donald die Orange ist hingegen sauer, weil sogar die von ihm selbst ausgewählten Ermittler Beweise gegen ihn finden. Aber wir hatten doch gelobt, uns mehr mit dem Positiven zu befassen. Nun denn: Heinrich der 13. Stubentiger macht einen auf Rilkes Panther und hat Stäbe vor der Nase. Putin lässt schon Fluchtpläne ausarbeiten (Arche Noah) und Donald kennt mittlerweile mehr Staatsanwälte als osteuropäische Models. DAX und Eurostoxx haben übrigens schon wieder das Niveau vor dem russischen Einmarsch in der Ukraine erreicht, der Krieg ist also zumindest an den europäischen Börsen nicht mehr das Hauptthema. Der Verlust auf Jahressicht lässt sich eher der Inflation und den damit einhergehenden Zinserhöhungen zuschreiben. Runter gings nämlich schon seit dem Jahreswechsel. In den USA stehen Dow und S&P weniger gut da, vom Nasdaq ganz zu schweigen. Aber auch hier sehen wir schon wieder Silberstreifen. So liegt der Gaspreis in den USA tiefer als vor einem Jahr, Öl ist auf dem Weg dorthin. In der Folge rechnen wir mit einem weiteren leichten Rückgang der Inflation und damit auch einem Abflachen der Fieber-, äh, Zinskurve. Ob das allein ausreicht, um eine Rezession zu verhindern, ist fraglich. Gut für Aktien wäre es allemal. Weiterer Inflationstreiber sind die robusten Arbeitsmärkte mit vergleichsweise vielen Erwerbstätigen, die Ihre Gehaltsforderungen nun endlich durchsetzen können. Wir gönnen es ihnen! In China werden die Lockdowns aufgeweicht, worauf Hang Seng und Co. wohlwollend reagierten. Als Gradmesser für leicht bessere Wirtschaftserwartungen lassen sich auch die Rohstoffpreise und dementsprechend Minenaktien interpretieren. Diese gehörten zu den Gewinnern der letzten Wochen. Den Beweis, dass das Ibu wirkt und wir uns das nicht nur eingebildet haben, liefert das gewohnte Chart mit den spannendsten FondsIdeen aus der Strategie SJB Surplus an. Mit Schiller: Daß sich Herz und Auge weide an dem wohlgelungnen Bild.
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