Rotnasige Räuberrabatte. Sehr geehrte Damen und Herren, Entwarnung für alle Nichtrheinländer und Karnevalsmuffel: Wir haben heute zwar den 11.11., und vielleicht begegnet uns auch der ein oder andere verkleidet auf der Straße. Dennoch werden wir das heutige Datum unter einem anderen Aspekt ansehen. Und damit erst gar keine gute Laune oder ausgelassene Stimmung aufkommt, sprechen wir dann auch noch über Börse. Als Betthupferl zum Schluss kommt dann ein Witz. Versprochen! Als nun hierzulande die Karnevalisten des nachts noch vom Hoppeditz träumten, machten sich ein paar Kilometer weiter östlich die Chinesen auf, den Singles Day zu feiern. Den hatten dortige Unis in den 90ern ins Leben gerufen, um einsame Studenten zu verkuppeln. Der 11.11. bot sich an, weil viermal die eins. Oder so ähnlich. Weil das bei den jungen Leuten so gut ankam, führten findige Händler an diesem Tag Rabatte für Singles ein. Und weil auch das die Kassen klingeln ließ und sich Singles nicht als solche ausweisen können, gibt es mittlerweile eben Rabatte für alle. Als Trost für diejenigen, die eben immer noch Single sind, es mal waren oder einen kennen. Geschäftstüchtig. Dieser neue Brauch nahm dann so richtig Fahrt auf, als Alibaba – wenn Sie bei der Überschrift an Schiller gedacht haben, sind Sie nun sicher etwas enttäuscht – schon vorab Countdowns und Reservierungen für bestimmte Produkte im Onlineshop vorsah. Der Amazon-Klon tat das, was er am besten kann. Er klonte auch hier wieder das Geschäft von, richtig, Amazon am Black Friday. Und weil in China ein paar mehr Räuber, Rotnasen und insgesamt Menschen leben, ist der Singles Day mittlerweile größer als der Black Friday. Bei uns hat sich halt die amerikanische Version durchgesetzt, nach Halloween dauert’s sicher nimmer lang, bis es am 4. Juli Feuerwerk gibt. Warum erzählen wir Ihnen das alles? Ganz einfach, weil chinesische Aktien nach Wochen des Ausverkaufs in ein paar Tagen fast 15 Prozent gestiegen sind, Alibaba in Erwartung des 11.11. sogar fast 20 Prozent an einem Tag. Eine Kaufempfehlung ist das jetzt nicht, zeigt aber, dass es sich lohnt, durchzuhalten. Denn, auch wenn wir China in den Portfolios haben, ist der USA-Anteil noch größer. Und da gab es gestern Green Thursday: Die von uns gehaltenen Chiphersteller wie AMD oder Intel stiegen um 14,27 Prozent bzw. 8,14 Prozent. War auch bitter nötig, zeigt aber, dass die besten Börsentage des Jahres meist ganz unerwartet kommen. In unserem gewohnten Chart mit den spannendsten FondsIdeen aus der Strategie SJB Surplus sieht man das jetzt noch nicht, da Fonds mit der Preisbildung immer ein bis zwei Tage hinterherhinken. Bei den Goldminen erkennt man aber schon den Anstieg der letzten Woche.
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