Schwarze Schwäne zu Weihnachten?
Sehr geehrte Damen und Herren,
Anfang September kommen die ersten Lebkuchen und Schokonikoläuse in die Supermarktregale. Und die Martinsgänse sind auch bald wieder fällig. Damit wir braven Konsumenten uns keine Illusionen machen und Klarheit herrscht über den Waren-Zweck von St. Martin und Weihnachten.
Ach, Weihnachten. Eine Zeit, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken, ein paar Kerzen anzuzünden. Und Peng, sind wir beim eigentlichen Thema. Chartanalyse!
Hoffentlich haben wir Sie bei so viel Gedankensprüngen nicht im Supermarktgang verloren, ansonsten einfach an der Kasse SJB ausrufen lassen.
Charttechnik also, laaaaaaangweilig. Aber nicht doch, das ist Entertainment pur. Hat sogar die Kerzen und den Rückblick mit Weihnachten gemein. Denn Charts bilden schlicht die vergangene Kursentwicklung von Einzelaktien, Indizes oder ganzen Märkten über einen Zeitverlauf ab. Horden von Statistikern verbringen ihre Zeit damit, über den Erwartungswert den Durchschnitt zu berechnen, von 16, 32 bis hin zu 200-Tage-Linien und mehr, die dann etwas aussagen oder auch nicht, wenn sie sich kreuzen oder nicht. Die Schwankung um diesen Erwartungswert, die Standardabweichung, wird dann über Ableitungen berechnet und zeigt einfach nur, wie weit zu einem bestimmten Zeitpunkt der tatsächliche Wert vom Durchschnitt entfernt war. Es entsteht dann eben ein Korridor mit Wellen nach oben und unten.
Und während man auf dem Rummel mit Handlesen nur ein paar Euros verdienen kann, eröffnet das Versprechen, die Börsenentwicklung vorherzusagen, ganz andere Sphären. Und weil jeder mitkassieren möchte oder meint, den Stein der Weisen gefunden zu haben, werden regelmäßig neue Konzepte und Techniken entwickelt, Fachwörter kreiert usw.
Kostprobe gefällig? Nach einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation kann schonmal ein Hindenburg-Omen am Horizont lauern. Aber nicht jeder schwarze Schwan löst ein 6-Sigma-Event aus. Wenn Sie z.B. Point and Figure googeln, werden Sie eher an Käsekästchen denken. Verpassen Sie aber nicht die Yang- und Yin-Linien in Ihrem Kagichart, das kann teuer werden.
Ist Ihnen das alles zu heiß, nehmen Sie doch einfach einen Fibonacci-Fächer zur Hand. Die Auguren in diesem Metier verkaufen dann ihre Erkenntnisse über die Vergangenheit als sichere Prognosen für die Zukunft. Sich darauf zu verlassen, kann zum teuersten Rückspiegel der Welt werden.
Zum Verständnis: Auch wir nutzen Charts, da vergangene Ereignisse vor allem viel darüber aussagen, wie sich der Markt in bestimmten Phasen verhalten kann, KANN! Die Vergangenheitsbetrachtung darf aber nur ein Teil der Analyse sein. Mehr Gewicht legen wir auf die Fundamentalanalyse, also was sich gerade wie und wo ändert, welche Branche Potenzial hat, weil genau diese Produkte besonders nachgefragt werden.
Und weil wir uns jetzt so schön ausgelassen haben, garnieren wir unser gewohntes Chart mit den spannendsten Ideen der Strategie SJB Surplus heute mit ein bisserl Charttechnik, um der Übersichtlichkeit willen.