Die von Verbraucherschützern oft kritisierten Provisionen in der Finanzberatung sind im Grundsatz kein ethisches Problem, meint Andreas Suchanek. Doch Finanzvertriebe müssen sie transparenter gestalten und „in den Vermögenswert Vertrauen investieren“, erklärt der Ethik-Experte.
DAS INVESTMENT: Ist die Finanzberatung per se anfälliger für unethisches Verhalten als andere Branchen?
Andreas Suchanek: Nein, ich glaube, jede Branche hat ihre spezifischen ethischen Probleme. Die Rohstoffindustrie hat Probleme, die bis hin zu Menschenrechtsverletzungen reichen und mit der Umwelt zu tun haben. Dafür gibt es in den Servicebranchen und Beratungssektoren das Problem der Informationsasymmetrien. Diese führen immer zu Konflikten, wenn sie zu Lasten der Kunden ausgenutzt werden.